Kritiken

Rezension zu „The Beast“: Meister der Puppen

Bertrand Bonellos „The Beast“ ist eine kühne interdimensionale Liebesgeschichte, Techno-Thriller und Los-Angeles-Noir in einem. In diesem schamlos ehrgeizigen Epos geht es unter anderem um den Zusammenbruch der Zivilisation und existenzielle Vergeltung, doch es wird von etwas Heiklem zusammengehalten.

Der Prolog zeigt ein Greenscreen-Shooting, bei dem Gabrielle (Léa Seydoux) Anweisungen aus einer Präsenz außerhalb der Kamera übernimmt und sich mit fachmännischer Professionalität auf die Konfrontation mit einem imaginären Monster vorbereitet. Die Wirkung ist unheimlich, ironisch komisch, unheimlich sinnlich und sehr traurig. Bonello behält diesen beunruhigenden Ton den ganzen Film über bei, obwohl die einzelnen Teile weniger konsistent sind. Das ist der Tribut der wechselnden Zeitepochen, vom Kostümdrama bis zur modernen Verhöhnung der Incel-Kultur.

Mit computergenerierten Bildern kann jeder Gegner – und jede Ära – im Hintergrund materialisieren. Was bedeutet das für Schauspieler? Das Gefühl, dass große Kräfte uns wie Marionetten bewegen, zieht sich durch Bonellos genreübergreifendes Werk (in seinem Film von 2017 „Nocturama„Eine Bande jugendlicher Terroristen versteckt sich in einem Einkaufszentrum und sieht sich in der Konsumwucherung widergespiegelt.

„The Beast“ folgt Gabrielle und Louis (George MacKay), die ein Liebespaar sind, in drei Inkarnationen durch drei Zeitlinien: Paris um 1910, als die Stadt überschwemmt wurde; Los Angeles in den 2010er Jahren; und Paris im Jahr 2044, einer nahen Zukunft, in der künstliche Intelligenz die Arbeitswelt fast überholt hat.

Im Jahr 2044 kämpft Gabrielle darum, einen Job zu finden. Eine körperlose Stimme in einer unheimlich leeren Arbeitsagentur sagt ihr, dass ihre Gefühle sie für die Arbeit ungeeignet machen und dass ein Reinigungsprozess empfohlen wird, der die Menschen von ihren lästigen Gefühlen befreit. “Alle von ihnen?” fragt Gabrielle nervös. Sie ist Pianistin und Schauspielerin in früheren Zeiten, daher schätzt sie ihre Fähigkeit, bewegt zu sein und authentisch zu reagieren.

Gabrielle entscheidet sich für einen weniger aufdringlichen Prozess, der sich als Bad in schwarzem Schleim und einem Nadelstich ins Ohr vorstellt und bei dem sie ihre früheren Leben durchsucht, um herauszufinden, woher ihr Kummer kommt.

Bonello wurde lose von „Das Biest im Dschungel“, einer Novelle von Henry James, inspiriert über einen Mann, der davon überzeugt ist, dass sein Leben von einer Tragödie bestimmt wird. Der frühe Belle-Epoque-Teil des Films kommt diesem Drama am nächsten, mit Gabrielle und Louis in einer unvollendeten Affäre, in der sie sich in atemlose, von Philosophie geprägte Gespräche verwickeln. In Los Angeles sitzt Gabrielle als Haussitterin in einer Glasvilla. Louis, ein nachempfundener Incel Elliot RodgerEr ist auf sie fixiert.

Der Abschnitt in Los Angeles hat die Atmosphäre eines Slasher-Streifens im Überwachungsstil. Gabrielles Laptop ist mit einem Virus infiziert, der Dutzende fieser Pop-ups hervorbringt, darunter eines mit einer Wahrsagerin. Das ganze Gerede des Films über Träume und die Menschen, die in ihnen leben, trägt zu dieser atmosphärischen Bedrohung bei.

Bonello hat sich nie davor gescheut, seine Einflüsse zur Schau zu stellen. Hier ist David Lynch ein Leitstern. In Los Angeles erinnert Gabrielles blonder Bob an Naomi Watts in „Mulholland Drive“, und auch sie vergießt eine Träne, während sie sich ein Cover von Roy Orbison anhört. Dann ist da noch das Ende, ein Höhepunkt mit rotem Vorhang, der mit einer kreischenden Offenbarung endet, die dem Finale von „Twin Peaks: The Return“ nicht unähnlich ist.

Der Horror, der in den letzten Momenten von „The Beast“ zuschlägt, reißt eine neue Wunde auf. Was macht die Zukunft halten, wenn alles durch die Vergangenheit bestimmt werden kann? Sind neue Filme Wiederholungen alter Filme? Wenn wir zu den Traumata unserer früheren Leben verurteilt sind? Der Film verbindet dies mit der Entstehung künstlicher Intelligenz, die nachahmt, aber nie wirklich erschafft. „Erfüllung liegt im Mangel an Leidenschaft“, sagt Louis zu Gabrielle. Liegt die Erfüllung vor uns?

Das Biest
Nicht bewertet. Auf Französisch und Englisch, mit Untertiteln. Laufzeit: 2 Stunden 26 Minuten. In Theatern.

Der obige Text ist eine maschinelle Übersetzung. Quelle: https://www.nytimes.com/2024/04/04/movies/the-beast-review.html?rand=21965

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Tags: Beast, der, Meister, Puppen, Rezension
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